Am frühen Morgen machte ich mich mit guter Laune, aber ohne Hund auf den Weg nach Emkendorf. Im Laufe der letzten Jahre bin ich schon auf einigen Dummyprüfungen und auf Workingtests gestartet. Diese Prüfung war für mich etwas Neues. Zum ersten Mal bin ich nicht mit einem meiner eigenen Hunde gestartet, sondern mit dem Hund einer lieben Trainingspartnerin von mir. Als ich in Emkendorf ankam, war Astrid schon mit ihrer Hündin Charming Power Enjoy Fiby vor Ort. Fiby freute sich wie immer, mich zu sehen. Ich kenne Fiby schon vom Welpenalter an und Astrid ist mit ihrer Hündin sehr oft bei mir im Training.

Nun mit Hund und Papieren machte ich mich auf den Weg zur Anmeldung. Wir erhielten die Startnummer 9. Kurze Zeit später erfolgte die Begrüßung durch die Sonderleiterin Anke Kempe und die Richterin Annette Präkelt. 10 Starter:innen wurden hier mit dem Ablauf der Prüfung vertraut gemacht, und insbesondere für Dummyneulinge gab es noch ein paar hilfreiche Tipps. Mit guten Wünschen für die Prüfung ging es dann ab ins Gelände. Die Suche und die Einzelmarkierung sollten gleich hintereinander gearbeitet werden. 8 Starter:innen waren vor uns dran und einige hatten leider Pech. Aus eigener Erfahrung weiß ich sehr gut, wie schnell das mit einer Null passieren kann. Dann waren wir an der Reihe. Annette zeigte mir die Begrenzungen des Suchengebietes im Wald auf und erklärte mir, wann ich den Hund ins Suchengebiet schicken darf. Nach Freigabe düste Fiby ins Suchengebiet. Ich hatte die Pfeife schon parat, als Fiby Witterung bekam und Ruckzuck mit dem ersten Dummy im Fang wieder bei mir war. Zwei weitere Dummys wurden von ihr schnell gefunden und apportiert. Trotz ihres schnellen Tempos setzte Fiby ihre Nase gut ein. Die erste Aufgabe war geschafft.

Als zweite Aufgabe stand die Einzelmarkierung auf dem Plan. Annette erklärte kurz die Aufgabe und wies darauf hin, dass ich den Hund nach Freigabe schicken darf. Die Helferin stand am Waldrand und warf nach Abgabe eines Schusses das Dummy auf eine Wiese. Kurz danach erfolgte die Freigabe durch Annette und ich schickte Fiby zur Markierung. Fiby zeigte ein schönes Lining, wurde kurz vor dem Mark etwas langsamer, pickte und machte sich schon auf den Rückweg. Die ersten beiden Aufgaben haben wir mit jeweils 20 Punkten bestanden. Vor den nächsten beiden Aufgaben, die auch gleich hintereinander gearbeitet werden sollten, gab es eine kurze Pause.

Kurze Zeit später machten wir uns wieder auf den Weg ins Gelände. Nun standen der Appell und die Wassermarkierung, die gleich im Anschluss gearbeitet werden sollte, auf dem Plan. Für Fiby und mich hieß es jetzt erst einmal wieder eine Weile warten, bis alle Teams vor uns gearbeitet hatten. Die Zeit haben wir genutzt, um vor dem Appell noch ein wenig Fußarbeit zu üben. Als Fiby und ich an der Reihe waren, machten wir uns auf den Weg zum Startpunkt. Annette erklärte uns den Ablauf der Aufgabe. Beim Appell gehen Richter und Hundeführer mit dem Hund frei bei Fuß durch das Gelände - vorweg Schütze und Werfer - bis auf Anweisung des Richters ein Schuss abgegeben wird. Gleich darauf wird ein Dummy geworfen. Erfahrungsgemäß ist es hier wichtig , dass nicht nur der Hund gut markiert sondern dass sich auch der Hundeführer die Fallstelle gut merkt. Auf Annettes „walk up“ setzten wir uns in Bewegung. Nach Abgabe des Schusses blieben wir sofort stehen. Fiby ganz artig an meiner Seite. Ich prägte mir die Fallstelle des Dummies auf der offenen Wiese gut ein. Ein erneutes „walk up“ von Annette und wir setzten uns wieder in Bewegung. Bei Abgabe des 2. Schusses blieben wir stehen. Nach Freigabe schickte ich Fiby zum Apport. Auch hier zeigte sie wieder ein schönes Lining, lief kurz hinter die Fallstelle, ich hatte die Pfeife schon am Mund, als Fiby Wind bekam, sich umdrehte, das Dummy aufnahm und sich auf den Rückweg machte. Wieder ein Dummy drin.

Als letzte Aufgabe erwartete uns nun die Wassermarkierung. Fiby hatte es sehr eilig, ans Wasser zu kommen. Annette zeigte mir den Startpunkt und erklärte kurz die Aufgabe. Schütze und Werfer standen diesmal - schräg versetzt- sehr nah bei uns. Nach Abgabe eines Schutzes wurde ein Dummy auf die freie Wasserfläche geworfen. Sobald die Freigabe durch Annette erfolgt war, schickte ich Fiby zum Dummy. Als Fiby das Dummy im Fang hatte, überlegte ich kurz, ob ich einen Rückrufpfiff abgebe, um eine eventuelle Ablage des Dummys auf den Boden zu verhindern. Ich entschied mich dagegen und dachte, „trust your dog“. Gute Entscheidung und wieder ein Dummy drin. Für beide Aufgaben erhielten wir jeweils 20 Punkte. So sehr gefreut habe ich mich schon lange nicht mehr. Es hat mir so viel Spaß gebracht, mit Fiby zu starten. Astrid hat durch ihr fleißiges Training mit Fiby tolle Vorarbeit geleistet und unsere kleinen Trainingseinheiten vor der Prüfung haben aus Fiby und mir an diesem Tag auch ein gutes Team gemacht. Herzlichen Glückwunsch an alle, die an diesem Tag auch bestanden haben und an die, die dieses Mal kein Suchenglück hatten: Beim nächsten Mal klappt es bestimmt. Ich bedanke mich bei Anke Kempe für die tolle Organisation der Prüfung, bei Annette Präkelt für das faire richten, bei dem Reviergeber für das schöne Gelände und bei allen Mitstarter:innen für einen schönen und harmonischen Prüfungstag.

Heike Berger mit Charming Power Enjoy Fiby, Besitzerin: Astrid Mewes